Kommende Veranstaltungen
Wienke Treblin · Herbert Hindringer
Doppellesung und Gespräch
Die Krefelder Lyrikerin und Illustratorin Wienke Treblin veröffentlicht im Frühjahr in der Corvinus Presse ihren neuen Gedichtband „heimwehen“. Ihr Wunsch-Co-Autor des Abends ist der Lyriker Herbert Hindringer (*1974), der 2022 den Hamburger Literaturpreis und 2023 das mare-Sommerresidenz-Stipendium erhielt.
Alles anders, alles zorniger und weiter nach vorn. Wienke Treblin zählt ohne jeden Zweifel zu den interessantesten (wird Zeit dieses Floskelwort zu rehabilitieren!) und besten Lyrikerinnen am Niederrhein. In ihrem 2020 erschienenen Gedichtband „kann spuren von heartbreak enthalten“ fanden wir in ihren Gedichten „melancholischen Witz“ und „eine feine Trauer“. Ihr neuer Band „heimwehen“ räumt ordentlich auf: bringt nix / wenn du dir die augen zuhältst, schätzchen! Deutlich düsterer und wütender sind Sound und Inhalt ihrer Texte geworden. Unverändert ist ihre große Gabe, Sprachbilder zu entwerfen, die fesseln und lange nachwirken.
Herbert Hindringer (*1974 in Passau) lebt seit 2005 in Hamburg. Trotzdem und obwohl er schon vor gut 20 Jahren seinen Debütband „biete Bluterguss & suche das weite“ vorgelegt hat, ist er immer noch so etwas wie ein Szene-Geheimtipp. „In Hindringers sorgsam angezählten Rhythmen treiben erzählerische Passagen die Bewegung voran, Satzchiffren, entbeint aus privatem Handgemenge, lassen Vertrautes in schönen Wundern kollabieren, begleitet von vielen und raschen Assoziationen“, hat Frank Milautzki schon 2008 über den Band „distanzschule“ geschrieben und noch viele tolle Sätze dazu angefügt (hier nachzulesen). Und was soll man sagen, er hat immer noch recht.
So unterschiedlich die Gedichte von Wienke Treblin und Herbert Hindringer sind, gemeinsam ist ihnen eine Wirkung, die an richtig gute Independent-Musik erinnert: zart und sensibel, und zwischendurch brechen immer wieder Verse schrägstehend herein wie ein heftiges Gitarrengewitter. Darum haben wir die beiden auch gebeten, für ihre Lesung in Krefelds feinstem Schlachthof-Club eine kleine Playlist zusammenzustellen, die man sich nach den Lesungen und dem von Thomas Hoeps moderierten Gespräch an der Bar bestens anhören kann.
Wienke Treblin lebt seit ihrem Designstudium in Krefeld. Sie arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule Niederrhein, als Kulturpädagogin bei Mobifant Krefeld, als Projektassistenz bei den Kunstmuseen Krefeld und als freie Künstlerin und Autorin. Letzte Veröffentlichungen und Ausstellungen: „ohne Titel , Linoldrucke zur Ästhetik des Wartens, deutsch-chinesisches Kunstprojekt, 2023; Lyrik und Illustrationen „Sentimentale Eiche No. 5“, 2023; Lyrik für die Literaturkarte Rheinland auf Einladung von Literatur Rheinland 2023; „Stadtstimmen“ Lyrik für eine Cross-Media-Inszenierung mit Formkultur auf Einladung des Niederrheinischen Literaturhauses, 2022; Lyrik in der Anthologie „In einem anderen Land“, RUP 2022; Beuys und Duchamp – Künstler der Zukunft, ein Kinder-Mitmach-Buch zur Ausstellung (Konzeption, Texte, Illustrationen), Kunstmuseen Krefeld, 2021; „kann spuren von heartbreak enthalten“ (Lyrik und Illustrationen) Corvinus Presse Berlin, 2020.
Herbert Hindringer, geboren 1974 in Passau, lebt seit Silvester 2005 in Hamburg. Studium der Sozialen Arbeit (damals), seitdem Abarbeiten des sozialen Gewissens (jemals?). Schreibt Lyrik und Prosa. Drei Gedichtbände: „biete Bluterguss & suche das weite“ (2003, yedermann), „Distanzschule“ (2007, ebd.) und „Nähekurs“ (zusammen mit Judith Sombray, 2011, Fixpoetry Verlag). Bei Liebeskummer kommen Bücher wie „111 Gründe, Hamburg zu hassen“ (unter dem Pseudonym Uwe Uns, 2016, Schwarzkopf & Schwarzkopf) heraus. Hamburger Literatur(förder)preis 2012 und 2022.
Veranstaltet von
Niederrheinisches Literaturhaus
Eintritt
10 Euro / 5 Euro ermäßigt
Ticketkauf
an der Abendkasse ab 30 Minuten vor Beginn der Veranstaltung
Reservierung
per Mail an literaturhaus@krefeld.de
Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW
Fotos: © Wienke Treblin, Herbert Hindringer
„Satzgefüge“-Schreibwerkstatt für alle von 15 bis 30 Jahren
Bei dieser Werkstatt geht es um die literarische Feinarbeit. Wir gehen Texte Wort für Wort, Satz für Satz durch und überlegen: Welches Verb hinterlässt welchen Eindruck? Aus welchen Sätzen wollen wir mehr herausholen, welche Phrasen können weg? Durch die genaue Beschreibung unserer Eindrücke reflektieren wir, was für uns selbst literarische Qualität ausmacht, wo wir Gemeinsamkeiten mit anderen Schreibenden entdecken und wo wir uns unterscheiden.
Eintritt
Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen sind jederzeit möglich. Weitere Informationen gibt es hier.
Titelfoto: © Simon Erath
Offene Lesebühne Niederrhein
Neu! Im „Stoffwechsel“ lesen sieben Autor:innen vom Niederrhein je 10 Minuten lang aus ihren Werken. Alle Genres und Gattungen sind willkommen: Erzählungen, Romanausschnitte, Gedichte, Slam, Fantasy, usw. Vier Autor:innen wählt das Literaturhaus im Vorfeld aus, drei weitere Leseplätze werden am Abend unter den anwesenden Autor:innen ausgelost.
Abwechslungsreich, Neugier weckend, manchmal ausbaufähig, manchmal preisverdächtig, manchmal noch unveröffentlicht, manchmal als Buch erhältlich – es erwartet Sie ein Abend voller Überraschungen mit bekannten und neuen Stimmen der Literatur am Niederrhein. Durch den Abend führt Moderatorin und Bestseller-Autorin Diana Menschig.
Auf diese vier vorausgewählten Gäste dürfen Sie sich freuen:
Akram El-Bahay schreibt Kinder- und Jugendbücher und lebt mit seiner Familie in Meerbusch. In seinen Romanen verbindet er Elemente klassischer Fantasy-Geschichten wie Drachen und Magie mit Einflüssen orientalischer Märchen. Mit seinem ersten Roman „Flammenwüste” gewann er den Phantastik-Literaturpreis Seraph in der Kategorie „Bestes Debüt”. Bei „Stoffwechsel” wird er aus seinem aktuellen Fantasy-Titel für Erwachsene „Magische Bilder – Die verschollenen Meister” vorlesen.
Jeanette Kasper-Feld ist Poetry-Slammerin vom Niederrhein. Die meiste Zeit stellt sie sich mit wütender Lyrik und trauriger Prosa auf die Bühne, versucht das beinahe Reinpassen und trotzdem Rausstechen in Worte zu fassen. 2022 trat sie bei Juicy Beats in Dortmund auf und war Teil der europäischen Landesvertretung NRW in Brüssel. 2023 trat sie beim Dead or Alive-Slam im Rahmen des Krefelder Leserauschs auf Seiten der lebenden Dichter:innen an.
Nilufar Shirkhani möchte nichts anderes, als die Menschen um sie herum mit Worten zu berühren und ihnen mit Geschichten Hoffnung zu schenken. Seit 2022 ist sie Mitglied der Schreibwerkstatt Satzgefüge. Aktuell studiert sie Jura im Bochum; nebenberuflich soll es in die Drehbucharbeit gehen. 2019 erschienen einige ihrer Kurzgeschichten in einem Sammelband, den das Helios-Klinikum Krefeld im Rahmen des Projekts „Die Welt im roten Ballon” herausgab. Dieses Jahr hat sie ein Gedicht zur Frankfurter Bibliothek beigetragen.
Reinhard Strüven hat als Altenpfleger, Jugendbetreuer, Sozialarbeiter, Journalist und Fundraiser gearbeitet. Seine Texte und Erzählungen wurden vielfach ausgezeichnet. Er ist Gründungsmitglied des „Club der Literarischen Versager / Autoren bei 35blumen”. Strüven ist Vater zweier Kinder und lebt in Düsseldorf und Krefeld. Bei „Stoffwechsel” wird er aus seinem zweiten Roman „Jul – Geschichte einer Suche” vorlesen.
Veranstaltet von
Niederrheinisches Literaturhaus
Eintritt
frei
Anmeldung
per Mail an literaturhaus@krefeld.de
Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
Fotos: © Jan Demetry (Kasper-Feld), Niederrheinisches Literaturhaus (Shirkhani), Julia Reibel (El-Bahay), Reinhard Strüven
„Satzgefüge“-Schreibwerkstatt für alle von 15 bis 30 Jahren
Für viele von uns ist das Schreiben sehr persönlich. Deshalb ist es nicht einfach damit umzugehen, wenn es einmal nicht läuft. Wenn keine Idee in Sicht ist, wenn wir an unseren Ansprüchen verzweifeln, wenn das Manuskript abgelehnt wird. Bei diesem Treffen sprechen wir darüber, was uns schwerfällt und suchen gemeinsam nach Möglichkeiten, mit Unsicherheit und Rückschlägen umzugehen.
Eintritt
Die Teilnahme ist kostenlos. Zu diesem Termin sind keine Neuanmeldungen möglich. Weitere Informationen zur Werkstatt gibt es hier.
Titelfoto: © Simon Erath
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Utopie und Dystopie
Utopie und Dystopie
Utopie bedeutet ursprünglich „Nicht-Ort“. Ihre Ansiedlung außerhalb der uns bekannten Welt macht sie für Schreibende besonders spannend, weil wir bereits im Weltenbau mit einer zentralen Frage kreativen Schaffens spielen können: „Was wäre, wenn…?“
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Nach den Fähren · Salomés Zorn
Nach den Fähren · Salomés Zorn
Neuanfang in der Isolation – dieses Thema vereint die Romane „Nach den Fähren“ von Thea Mengeler und „Salomés Zorn“ von Simone Atangana Bekono. Beide Romane behandeln Ereignisse, die die Leben ihrer Figuren grundlegend und unumkehrbar verändern. Doch nicht nur davon erzählen die Autorinnen virtuos, sondern ebenso von den Lücken dazwischen, von der aus den Fugen geratenen Zeit, die sich mal unendlich dehnt und dann wieder schmerzhaft zusammenzieht.
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