Veranstaltungen

Literatur lebendig machen, dem Text eine Stimme verleihen!
Nichts geht über eine Live-Lesung. 

Wir laden regelmäßig Autor:innen ein, die Ihnen aus ihren Büchern vorlesen und vom Schreiben und Recherchieren erzählen. Hier finden Sie die aktuellen Termine unserer Reihen und Einzelveranstaltungen.

Kommende Veranstaltungen 

Sonntag, 4. August , 15:00 bis  20:00

9 Autor:innen und Schauspieler:innen = 1 Fest

Nicht weniger als neun Autor:innen und Schauspieler:innen lesen zu diesem abwechslungs- und stimmenreichen Fest, das wir gemeinsam mit dem Verein Literatur in Krefeld e.V. veranstalten, je 20 Minuten aus Romanen, Erzählungen und Gedichtbänden vor.

Ein letzter großer Auftritt! Viele Jahre lang hat „Literatur in Krefeld“ im Niederrheinischen Literaturhaus spannende, berührende und beeindruckende Lesungen veranstaltet und damit unser Programm bereichert. Jetzt muss der Verein seine Arbeit leider einstellen. Doch statt einer Trauerfeier wollen wir gemeinsam in aller Vielfalt die Literatur feiern!

Am Sonntagnachmittag öffnen wir unseren Garten (bei Regen natürlich unser Haus) und bringen sieben Autor:innen und zwei Schauspieler:innen auf die Bühne. Um 15:00 Uhr starten wir mit zwei Lesungen, die schon für Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren geeignet sind (und seien wir ehrlich, Erwachsene haben mindestens so viel Vergnügen daran). Danach geht es Schlag auf Schlag weiter, bis um 19:00 Uhr der beliebte Schauspieler des Theaters Krefeld Mönchengladbach, Ronny Tomiska, mit einem Ausschnitt aus dem so legendären wie skurrilen Großroman von J.J. Voskuil „Das Büro“ auf humorvolle Weise das Wochenendende einläutet.

Für den kleinen Hunger bieten wir Kuchen und belegte Brötchen an, für den Durst kühle Getränke. Viel Freude bei einem entspannten Nachmittag!

Das Programm:

15:00 Eröffnung
15:05 Gil Maiwald liest aus „Froya – Die Türme des Sturms“ / Fantasy-Roman (ab 10 J)
15:30 Jepe Wörz liest aus „Im freien Fall zum großen Knall“ / Echtzeit-Abenteuer-Roman (ab 10 J)
16:00 Liesel Willems liest aus „Frauengeschichten“ / Gedichte und Kurzprosa
16:30 Rosemarie Weber liest aus Astrid Lindgrens „Das entschwundene Land“ / Autobiographie
17:00 Udo Houben liest aus „Windharfe“ / Gedichte
17:30 Pia Luisa Steffen liest aus „Grenzland“ / Roman
18:00 Frank Schmitter liest aus „Das Licht am zweiten Morgen“ / Erzählungen
18:30 Ulrike Dömkes liest aus „Die Verschwundenen von Paris“ / Mystery-Roman
19:00 Ronny Tomiska liest aus J. J. Voskuils „Das Büro“ / Romanzyklus
19:30 Ausklang

Mehr zu Auftretenden & Büchern

Gil Maiwald (*1992), lebt in Krefeld und ist Autorin von Fantasy-Romanen, Kinder-und Jugendgeschichten sowie Kurzgeschichten für Jugendliche und Erwachsene. Sie ist Mitglied der Literaturhaus-Werkstatt „Satzgefüge“.

In ihrem Fantasy-Roman „Froya – Die Türme des Sturms“ erzählt sie die spannende Geschichte der Jugendlichen Froya, die gemeinsam mit einem magischen Luchs auf eine Reise durch eisige Landschaften geht, um eine große Prüfung zu bestehen. 

Jepe Wörz ist Autor, Texter und Poetry Slammer. Er hat zahlreiche Kinderbücher, Hörspiele, Podcasts und Poesie veröffentlicht und wurde unter anderem 2021 von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur ausgezeichnet. Er lebt im Raum Mönchengladbach, ist glücklich verheiratet und irgendwie folgerichtig Vater von zwei Spitzbuben. 

Er liest aus seinem jüngsten, im Thienemann-Esslinger/planet!-Verlag erschienenen Kinderbuch (ab 10 J.). „Time out – im freien Fall zum großen Knall“ ist ein Echtzeit-Leseabenteuer. Das heißt, das erzählte Geschehen dauert genauso lang wie das (Vor-)Lesen.

Liesel Willems, (*1950) veröffentlicht seit 1988 Gedichte und Geschichten. Für ihr Werk wurde sie vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Preis des Lyrik-Wettbewerbs postpoetry.NRW und 2018 dem Niederrheinischen Literaturpreis der Stadt Krefeld. 

Sie liest aus einem in Kürze erscheinenden Buch „Frauengeschichten“ Lyrik und Kurzprosa.

Rosemarie Weber erhielt ihre Schauspielausbildung am Berliner Max-Reinhardt-Seminar. Über Frankfurt, Augsburg und Gastspiele in Wuppertal, Bochum, Essen und Köln kam die gebürtige Berlinerin 1968 ans Theater Krefeld-Mönchengladbach, dem sie über Jahrzehnte verbunden blieb. Viele Jahre gestaltete sie Rezitationsabende, oft auch im Niederrheinischen Literaturhaus auf Einladung von Eva Brües und des Vereins Literatur in Krefeld.

Sie liest aus Astrid Lindgrens Buch „Das entschwundene Land“, in dem die berühmte Kinderbuchautorin ganz persönliche Erinnerungen an ihre unbeschwerte Kindheit auf dem Bauernhof ihrer Familie im schwedischen Småland, Schweden teilt.

Udo Houben in Krefeld lebender ehemaliger Lehrer und Schulleiter sowie Lehrbeauftragter an der Universität Duisburg-Essen, veröffentlicht seit vielen Jahren Gedichte. Er liest aus seinem mittlerweile achten Lyrikband „Windharfe“.

Pia Luisa Steffen (*1992 am Niederrhein) studierte Archäologie, Germanistik und Kulturmanagement, promovierte in Deutscher Philologie und arbeitet als (freiberufliche) Kulturwissenschaftlerin bzw. ‑managerin. Seit 2021 ist sie Mitglied bei der Literaturszene Köln. Ihre Texte wurden u.a. in „die horen“, der „schliff“ sowie der „’apostrophe“ veröffentlicht und erhielten mehrere Auszeichnungen, darunter den Moerser Literaturpreis.
Instagram: @theworldbetweenthelines

Sie liest aus dem noch unveröffentlichten Roman „Grenzland“, in dem eine junge Archäologin, ein zwangsversetzter Priester und eine 90-jährige Frau in einem niederrheinischen Dorf aufeinandertreffen und ein unbestimmt bleibendes ‚Ich‘ bisweilen auf schauerliche Weise in das Geschehen eingreift.

Frank Schmitter, 1957 geboren und aufgewachsen in Krefeld. Nach abgebrochenem Germanistik-Studium Ausbildung zum Diplom-Bibliothekar, 1988 bis 1991 im Stadtarchiv Krefeld beschäftigt. 1991 Umzug nach München. Von 2005 bis zur Pensionierung 2023 verantwortlich für das Literaturarchiv der Stadt München. Seit 1999 veröffentlicht er Lyrik und Prosa, darunter auch zwei Kriminalromane, die in Krefeld spielen. 

Er liest Ausschnitte der Erzählungen „Heimkehr“ und „Nachbarschaft“ aus seinem jüngsten in der „edition offenes feld“ erschienenen Band „Das Licht am zweiten Morgen“.

Ulrike Dömkes, geboren und aufgewachsen in Krefeld. Diplom-Designerin, Ausbildung als Weinfachhändlerin an der Wein- und Sommelierschule Koblenz. Die in Wachtendonk lebende Autorin arbeitete von 1994 bis 2013 als Buch- und Weinhändlerin, ehe sie sich ganz auf das literarische Schreiben konzentrierte. Seitdem sind fünf Romane erschienen.

Sie liest aus ihrem neuen Mystery-Roman „Die Verschwundenen von Paris“: Eine junge Kunststudentin findet am Gare d’Austerlitz ein Tagebuch, in dem ein Patissier namens Edouard von seiner zunehmend obsessiven Leidenschaft für den Tangotanz erzählt, und macht sich auf die Suche nach ihm. (mehr hier in unserer Rezension.)

Ronny Tomiska absolvierte seine Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock. Bereits während seines Studiums spielte er unter anderem am Theater Oberhausen. Sein erstes festes Engagement führte ihn von 2004 bis 2007 ans Berliner Ensemble, danach wechselte er ans Theater Krefeld Mönchengladbach, dem er bis heute als Ensemblemitglied und Konzertpädagoge verbunden ist. Seine jährlichen Lesungen beim Literarischen Sommer aus J.J. Voskuils Monumentalroman „Das Büro“ waren legendär. Für uns liest er noch einmal ausgewählte Passagen aus den Bänden 1–7.

Veranstaltet von

Niederrheinisches Literaturhaus und Literatur in Krefeld e.V.

Eintritt

5 Euro, frei für Schüler:innen, Studierende, Empfänger von Sozialleistungen

Platzreservierung

per Mail an literaturhaus@krefeld.de

Foto/Fotos: © Katja Jakob (Schmitter), Reinhold Janowitz (Garten), Matthias Stutte (Weber)

Gutenbergstraße 21
Krefeld, 47803
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Samstag, 24. August , 17:30 bis  22:00

Open Air-Festival

„Poesie im Stadtbad“ war für uns eines der schönsten und überraschendsten Ereignisse im Programm 2022. Dass sich die vorgelesenen Gedichte, ihr Klang und Rhythmus und das Schwebende der Verse auf fast traumhafte Weise so mit dem freischwimmer-Areal verbanden, mit den Pflanzen und Bäumen, dem Wasser in den Schwimmbecken und den mit Erinnerungen gesättigten Bauten, das war einfach ganz außergewöhnlich. Und darum also: Herzlich willkommen zum „Poesiefestival im Stadtbad 2024“. 

Wieder haben wir fünf hervorragende zeitgenössische Lyriker:innen eingeladen, die am verwunschensten Ort der Krefelder Innenstadt aus ihren neuen Büchern vortragen. Und mehr noch: Zwei von ihnen haben sogar eigens für uns Gedichte zu Stadtbad und Südstadt geschrieben.

Das Programm:

17:30     Einlass / Getränke & Snacks
18:00     Hung-min Krämer: „Das ergibt sich dann“
18:45     Adrian Kasnitz: „Im Sommer hatte ich eine Umarmung“ / „Punkte und Linien“ – Krefeld-Gedichte
19:30     Mariam Meetra: „Ich habe den Zorn des Windes gesehen“
20:15     Sabine Schiffner: „Wundern“ + „SAMT UND SEIDE“-Gedichte
21:00     Tim Holland: „wir zaudern, wir brennen“

Im letzten Herbst durchwanderten die beiden Kölner Autor:innen Sabine Schiffner und Adrian Kasnitz das Quartier. Am 24. August lesen sie nicht nur aus ihren aktuellen Gedichtbänden „Wundern“ (Quintus Verlag) und „Im Sommer hatte ich eine Umarmung“ (parasitenpresse) vor, sondern erstmals auch die nach ihrem Krefeld-Besuch entstandenen Gedichte. Bei Schiffner tritt der Kaiser auf, lacht Baby Beuys und vermischten sich im Freibad plötzlich auf märchenhafte Weise Vergangenheit und Gegenwart. Währenddessen mäandert Kasnitz durchs Viertel (kronkorken, portionsflaschen, klopfer / shots über den boden verstreut wie an karneval / an guten tagen), um schließlich am Grund des Schwimmbeckens ins Freie zu tauchen.

Eröffnet wird das Programm von der Wuppertaler Lyrikerin Hung-min Krämer. Ihr neuer Gedichtband „Das ergibt sich dann“ (ELIF-Verlag) macht da weiter, wo ihr Debüt „Alles außer Haiku“ 2019 aufgehört hat, also mittendrin. Diese neuen Texte schauen durch die Ozonlöcher des Unbewussten in die Welt, und die Welt schaut zurück. Immer genauer justieren sie die Lage, doch die Lage ist das, was sich nicht justieren lassen will. Vor diesem Paradox finden Hung-min Krämers Gedichte neue Wege zwischen Gelassenheit und Revolte. Und sie bringen ihre Verbündeten mit: Komm Wind / streichle meine brennenden Augenlider / und trage den Mittag hinaus. „In den ingesamt 89 kurzen Gedichten spielt der Humor eine große Rolle“, schreibt Claudia Cosmo in ihrer WDR-Rezension. Ein Humor definitiv nicht ohne lakonische Schärfe, ergänzen wir und freuen uns drauf.

Eine zweisprachige Begegnung mit persischer Lyrik von heute: „Zärtlich und leidenschaftlich ist die Lyrik von Mariam Meetra, die es versteht in schlüssigen Metaphern und Bildern das auszudrücken, was sie fühlt, nämlich nicht mehr und nicht weniger als die schmerzvolle Abwesenheit von Vertrautheit“, zeigte sich WDR-Rezensent Matthias Ehlers beeindruckt und ergriffen nach dem Lesen des ersten in Deutschland veröffentlichten Gedichtbandes der afghanischen Autorin. „Ich habe den Zorn des Windes gesehen“ (Wallstein Verlag) versammelt Gedichte, in deren Zentrum die Erfahrungen von Flucht und Exil stehen.

Kabul, die »traurigste Stadt der Welt«, kann das „Ich“ dieser Gedichte aus der Ferne nur noch erinnern und schreibend rekonstruieren, und es wirft die Frage auf, ob Heimat überhaupt ein Ort sein kann, »darin zu leben«. Warum sich dort zumindest momentan nicht leben lässt, zeigen die berührenden Verse über Krieg und Unterdrückung von Mädchen und Frauen. Gleichzeitig erwecken sie aber auch auf zärtliche Weise die Schönheit dieses Ortes.

Zum Abschluss unserer Poesie im Stadtbad nimmt uns der Berliner Lyriker Tim Holland auf einen in der Zukunft spielenden Roadtrip mit: Die Sonne tuts nach wie vor, das Wasser steigt unaufhaltsam, in New York baut man Wolkenkratzer als Staudämme und in Berlin wird das erschöpfte Bundeskanzleramt von einem Kollektiv übernommen, das sich der Teilhabe aller verschrieben hat. Es sind die aktuellen klimatologischen, technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, denen sich „wir zaudern, wir brennen“ (Matthes & Seitz Berlin) mit poetischem Eifer stellt und dabei Antworten zu finden sucht auf Fragen wie: Wie kommen wir zu einem neuen »wir«? Wie oft muss man Revolution geübt haben, bevor man sie ausführt? Und wie können Menschen, Tiere und Pflanzen gleichberechtigt zusammenleben?

In diesem Langgedicht, Trotzgesang, einer Hymne der Wellen, in poetischen Manifesten, Berichten von Heimlichtuereien und einigen Notizen zu neuen Wesen erkundet Tim Holland eine Zukunft, die möglich, wenn nicht sogar notwendig ist. Welcher Ort wäre dafür besser als das utopisch so aufgeladene „freischwimmer“-Gelände.

Mehr zu den auftretenden Lyriker:innen

Hung-Min Krämer wurde 1965 in Tübingen geboren und lebt seit 2017 in Wuppertal. Sie schreibt Lyrik und Prosa. »Das ergibt sich dann« ist ihr zweiter Gedichtband im Elif Verlag nach ihrem Debüt »Alles außer Haiku« (2019). 2000 erhielt sie zusammen mit Nika Bertram das Rolf-Dieter Brinkmann Stipendium der Stadt Köln

Adrian Kasnitz, 1974 an der Ostsee geboren, aufgewachsen in den westfälischen Bergen, Studium in Köln und Prag, lebt als Schriftsteller, Verleger, Herausgeber und Veranstalter in Köln. Seit 2019 kuratiert er im Team das Europäische Literaturfestival Köln-Kalk (ELK). Von ihm erschienen zuletzt die Gedichtbände Kalendarium #1 bis #8 (parasitenpresse 2015–2022), der zweisprachige Prosaband Pierre Huyghe hired me (parasitenpresse 2019) sowie der Roman Bessermann (Launenweber 2017). 2020 wurde er mit dem Dieter-Wellershoff-Stipendium der Stadt Köln ausgezeichnet.

Mariam Meetra, 1992 in Baghlan, Afghanistan geboren, lebt in Berlin. Sie studierte Journalismus und PR in Kabul und schloss einen Master in Sozialwissenschaften an der Humboldt Universität zu Berlin ab. Gegenwärtig arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Leipzig und ist literarische Kuratorin für die Deutsche Welle und das Beethovenfest in Bonn. 2023 wurde sie mit dem Chamisso-Publikationsstipendium ausgezeichnet. Die Schriftstellerin und Frauenrechtlerin ist Mitglied des afghanischen PEN. 2013 erschien ihr erster Lyrikband »Leben am Rand« auf Persisch. „Ich habe den Zorn des Windes gesehen“, ihr erster Gedichtband in deutscher Sprache, wurde aus dem Persischen übertragen von Ali Abdollahi, Susanne Baghestani, Sylvia Geist und Kurt Scharf.

Sabine Schiffner, 1965 geboren, lebt als Schriftstellerin und Übersetzerin in Köln. Sie studierte Theaterwissenschaften, Germanistik und Pädagogische Psychologie in Köln, war Mitglied des Schauspielensembles am Kölner Schauspielhaus und arbeitete als Regisseurin, Lektorin und Übersetzerin. Sie ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland und hat zahlreiche Preise und Stipendien erhalten, u. a. Jürgen-Ponto-Preis für das beste Romandebüt, Kindbettfieber (2005), Aufenthaltsstipendium in der Villa Aurora/L. A. (2006), Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung Weimar (2014), zuletzt das Aufenthaltsstipendium im Atelier Galata/Istanbul (2021 und 2022). Ihre Gedichte wurden in viele Sprachen übersetzt, u. a. ins Englische, Italienische, Katalanische und Georgische. 2023 erschien ihr Roman „Nachtigallentage“ (Quintus Verlag).

Tim Holland, 1987 in Tübingen geboren, studierte nach einer Ausbildung zum Buchhändler am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Im Frühjahr 2016 erschien sein Debüt vom wuchern im Gutleut Verlag. Seit 2017 leitet er gemeinsam mit Tristan Marquardt und Hannes Munzinger den hochroth Verlag München. Zuletzt gab er zusammen mit Lukas Dubro „Kollaps und Hope Porn – 13 Zukunftsaussichten“ heraus (Maro Verlag). Er lebt in Berlin.

Veranstaltet von

Niederrheinisches Literaturhaus. In Kooperation mit freischwimmer e.V.

Eintritt

frei. Stattdessen sind Spenden für den freischwimmer e.V. sehr willkommen!

Foto/Fotos: © Anna Schwartz (Krämer), Dirk Skiba (Kasnitz), Heike Steinweg (Meetra), Lisa Sanat (Schiffner), Simon Grunert (Holland), Reinhold Janowitz (Stadtbad)

Gerberstraße 55
Krefeld, 47798
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Samstag, 28. September , 11:00 bis  12:30

Auf Kopfreisen mit 4 Literaturübersetzer:innen und 1 Kinderbuchautorin

Die Sommerferien sind gerade einen guten Monat vorbei, und schon gehen wir wieder auf große Reise. Im Rahmen des mobilen Literaturfestivals „Literatur Rheinland unterwegs“ und zusammen mit der Buchhandlung Rheinschmökern bauen wir vor den Herberzhäusern am Uerdinger Markt einen Open-Air-Lesesaal auf. Dort lesen vier erfahrene Übersetzer:innen aus Romanen und Erzählungen vor, die sie ins Deutsche übertragen haben: Aus Frankreich, den Niederlanden und sogar Island stammen diese Geschichten. Und für Kinder von 6 bis 10 Jahren gibt es im Café der Buchhandlung Rheinschmökern zeitgleich eine Lesung, in der spielerisch Deutsch, Türkisch und Englisch zusammenfinden.

Ohne sie würden wir fast nichts über die Literatur der Welt erfahren, über das, was die Menschen in anderen Ländern beschäftigt, ihre Geschichte und ihre Erfahrungen. Darum werden am „Hieronymustag“ (30.9.) weltweit die Übersetzer:innen literarischer Werke gefeiert. Da machen wir gerne mit – schon zwei Tage früher und bei freiem Eintritt! 

Drei Mal wird je 20 Minuten lang aus einem Buch vorgelesen, dazwischen stellen wir (und gerne auch Sie) Fragen. Zum Beispiel: Was muss man alles wissen, wenn man aus fremden Sprachen übersetzt? Wie nah sind sich die verschiedenen Gesellschaften? Und gibt es etwas, das sich nicht übersetzen lässt? Passend zum Thema „Übersetzung“ haben wir außerdem für die Kinder mit Arzu Gürz Abay eine Autorin gefunden, die es schafft, ihre Geschichten in drei Sprachen gleichzeitig zu erzählen. So kommt alles zusammen.

Das Programm:

Im Café Rheinschmökern (Saal) für Kinder von 6 – 10 Jahren:
11:00 Arzu Gürz Abay: Kim & Tim Meisterdetektive: Das verschwundene Wasser

Am Markt vor den Herberzhäusern (bei Regen im Café Rheinschmökern)
11:00     Freyja Melsted liest aus dem isländischen Roman „Der König und der Uhrmacher“ von Arnaldur Indriðason
11:30     Sabine Schwenk liest aus dem französischen Roman „Der Letzte seiner Art“ von Sibylle Grimbert
12:00     Ulrich Faure & Wolfgang Schiffer lesen aus dem niederländischen Erzählungsband „Hier wohnen auch Menschen“ von Rob van Essen

Mehr zu den Büchern & Vorlesenden:

Arzu Gürz Abay liest für 6 – 10jährige aus ihrem Buch „Kim & Tim Meisterdetektive: Das verschwundene Wasser“

Die Geschichte erzählt von den Abenteuern von Kim & Tim. Die beiden sind um gute Einfälle nicht verlegen, wenn es um die Rettung der Natur geht. So machen sie sich diesmal auf die Suche nach verschwundenem Wasser und stoßen dabei auf aufregende Rätsel.

Ganz besonders an dieser Geschichte: Die Autorin erzählt sie in drei Sprachen zugleich: auf Deutsch, Türkisch und Englisch. So hören die Kinder nicht nur von einem spannenden Abenteuer, sondern lernen auch viele neue Wörter kennen.

Arzu Gürz Abay,  ist 1972 als Tochter eines türkischen Diplomaten in Berlin geboren. Sie studierte in den USA, an der Ludwig Maximilian Universität in München und an der Universität Köln. Heute lebt sie in Köln als mehrsprachige Kinderbuchautorin und Sprachregisseurin für Hörbücher. 2019 wurde sie für ihr Konzept „Erlebnis Mehrsprachigkeit“ mit dem „Wildcard“-Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Mehrere ihrer Kinderbücher wurden von der Stiftung Lesen empfohlen. 

Freyja Melsted liest aus dem historischen Roman „Der König und der Uhrmacher“ (Lübbe Verlag) des derzeit wohl erfolgreichsten isländischen Krimiautors Arnaldur Indriðason:

Kopenhagen Ende des 18. Jahrhunderts: Der isländische Uhrmacher Jón entdeckt ein wahres Wunderwerk der Handwerkskunst im dänischen Königspalast. Die einstmals berühmte astronomische Uhr aus dem Jahre 1592 ist in einem erbärmlichen Zustand, und Jón macht es sich zur Aufgabe, sie wieder in Gang zu setzen. Eines Abends taucht zu später Stunde der dänische König in Jóns Werkstätte auf, und zwischen dem Monarchen, Christian VII., und seinem isländischen Untertan entspinnt sich ein Gespräch. Und Jón wagt es sogar, von seinem Vater zu berichten, der auf Island unschuldig zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde, unter der Regentschaft des Vaters von Christian VII. …

Freyja Melsted ist in Österreich und Island aufgewachsen. Sie übersetzt seit ihrer Kindheit und fand es schon immer aufregend, über Wörter und ihre Bedeutungen in verschiedenen Sprachen nachzudenken. Nach einem Studium der russischen Sprache und der Literaturwissenschaften studierte sie in Düsseldorf „Literaturübersetzen“ und arbeitet dort mittlerweile als Literaturübersetzerin aus dem Englischen, Spanischen und Isländischen.

Sabine Schwenk liest aus dem preisgekrönten französischen Roman „Der Letzte seiner Art“ (Eisele Verlag) von Sibylle Grimbert:

1835: Der junge Zoologe Gus wird vom Naturhistorischen Museum in Lille nach Island geschickt, um die Fauna des Nordatlantik zu studieren. Dort wird er Zeuge eines Massakers an einer Kolonie von Riesenalken, einer pinguinähnlichen Vogelart. Gus kann einen der Vögel retten, ohne zu ahnen, dass er gerade das letzte Exemplar seiner Art geborgen hat. Er nennt ihn Prosp – und zwischen dem neugierigen Forscher und dem anfänglich misstrauischen Tier entsteht eine tiefe Freundschaft. Gus wird nach und nach klar, dass er womöglich etwas Einzigartiges und Unvorstellbares miterlebt: Das Aussterben einer Spezies. Was bedeutet es, ein Tier zu lieben, das es nie wieder geben wird? Gus entwickelt eine Obsession mit dem Schicksal seines gefiederten Freundes – eine Obsession, bei der alles andere auf der Strecke bleibt …

Sabine Schwenk, 1964 geboren, studierte Romanistik (Spanisch/Französisch) und Philosophie in Frankfurt/M., lebte und arbeitete von 1990 bis 1993 Paris als Verlagsangestellte. Seit 1994 ist sie als freischaffende Literaturübersetzerin aus dem Englischen und Französischen tätig und hat seitdem über 60 zeitgenössische Romane, Sachbücher und Kinder-/Jugendbücher übersetzt. Sie lebt in Krefeld.

Ulrich Faure und Wolfgang Schiffer lesen aus „Hier wohnen auch Menschen“ von Rob van Essen.

Hier werden Landstreicher gewaschen und rasiert, wenden Therapeuten skurrile Methoden an und enden Besuche bei der königlichen Familie in rätselhaften Irrfahrten. Und was ist eigentlich mit diesem Mann mit den guten Schuhen los? In Rob van Essens Erzählungen spürt man sofort zu Beginn: Hier wird gleich etwas Ungewöhnliches und Absurdes passieren. Nicht zuletzt deshalb gilt der Autor als der beste Kurzgeschichtenerzähler seines Landes. Und auch als Romancier feierte er gerade einen großen Erfolg: Sein jüngster Roman wurde 2024 mit dem Libris Prijs. dem wichtigsten niederländischen Literaturpreis, ausgezeichnet. Damit ist er erst der zweite Autor, der diesen Preis zweimal erhielt. Mit seinem zuerst ausgezeichneten Roman „Der gute Sohn“, war er übrigens beim Literarischen Sommer 2021 in Krefeld zu Gast – es war ein toller Abend!

Ulrich Faure, 1954 in Halle (Saale) geboren. Er war lange Jahre Online-Chefredakteur beim Branchenmagazin BuchMarkt und hat zahlreiche Werke zu literarischen und literaturhistorischen Themen herausgegeben. Als Übersetzer aus dem Niederländischen ist er ein unermüdlicher Vermittler der Literatur unseres Nachbarlandes, der immer wieder Verlage davon überzeugt, sowohl ganz neue wie auch bedeutende ältere niederländische Werke herauszubringen. Ulrich Faure lebt in Düsseldorf.

Wolfgang Schiffer, geboren 1946 in Nettetal-Lobberich, lebt in Köln und Prag; Schriftsteller, Übersetzer, Herausgeber und jahrzehntelang Hörspiel(chef)redakteur des WDR. Zahlreiche Veröffentlichungen: Hörspiel, Theater, Prosa und Lyrik sowie Herausgaben/Mit-Übersetzungen u. a. von Anthologien klassischer und zeitgenössischer isländischer Literatur; mehrere Preise und Auszeichnungen, u. a. 1991 Ritterkreuz des Isländischen Falkenordens und 1994 Isländischer Kulturpreis. Als Lektor des Elif-Verlages betreute er die Herausgabe des Erzählungenbandes von Rob van Essen. Außerdem agiert er mit seiner beeindruckenden Radiostimme an diesem Tag als Vorleser.

Veranstaltet von

Niederrheinisches Literaturhaus. In Kooperation mit der Buchhandlung Rheinschmökern und dem Studiengang „Literaturübersetzen“ der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Eine Veranstaltung im Rahmen des Mobilen Literaturfestivals „Literatur Rheinland unterwegs“. Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW.

Eintritt

frei

Foto/Fotos: © (Stadtbad)

Am Marktplatz 1
Krefeld, 47829 Deutschland
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Stoffwechsel 

Freitag, 11. Oktober , 19:00 bis  20:30

Offene Lesebühne Niederrhein

Im „Stoffwechsel“ lesen sechs Autor:innen vom Niederrhein je 10 Minuten lang aus ihren Werken. Alle Genres und Gattungen sind willkommen: Erzählungen, Romanausschnitte, Gedichte, Slam, Fantasy, usw. Drei Autor:innen wählt das Literaturhaus im Vorfeld aus, drei weitere Leseplätze werden am Abend unter den anwesenden Autor:innen ausgelost.

Abwechslungsreich, Neugier weckend, manchmal ausbaufähig, manchmal preisverdächtig, manchmal noch unveröffentlicht, manchmal als Buch erhältlich – es erwartet Sie ein Abend voller Überraschungen mit bekannten und neuen Stimmen der Literatur am Niederrhein. Durch den Abend führt Moderatorin und Bestseller-Autorin Diana Menschig.

Unter anderem lesen diese vorausgewählten Gäste:

Marie Kärsting schreibt Liebesromane, Krimis und unter ihrem Pseudonym Claire Cursed auch phantastische Texte. Sie lebt mit Mann, Hunden und Hühnern im idyllischen Kerken. Ihre Romane sind gespickt mit Themen der mentalen Gesundheit, tiefen Gefühlen, atmosphärischen Settings und einer ordentlichen Portion Feminismus. All das verbindet sie in der kürzlich bei Impress/Carlsen erschienenen Reihe „Nevada Highways“ über eine junge Frau, die einen Outlaw-Bikerclub übernimmt. Ihr Krimidebüt über eine ulkige Seniorenreisegruppe, die einen Mordfall in der Toskana aufdeckt, erscheint im Februar 2025 bei Piper.

Ina Thörner arbeitet als Studienberaterin im internationalen und interkulturellen Hochschulkontext und ist Mitglied der Krefelder Schreibgruppe „AutorInnen bei 35blumen“. Sie schreibt Kurzgeschichten über diverse Themen, gesellschaftliche Ungerechtigkeiten, Feminismus und Elternschaft. Dabei ist ihr der Blick auf Gestaltungsmöglichkeiten und die Lust auf Veränderungen wichtig. In ihren Texten greift sie alltägliche Erlebnisse auf sowie die flüchtigen Momente des Glücks. Ina ist Mutter eines zweijährigen Sohns und wohnt mit ihrer Familie in Krefeld.


Veranstaltet von

Niederrheinisches Literaturhaus

Eintritt

5 Euro, für vorlesewillige Autor:innen frei

Reservierung

per Mail an literaturhaus@krefeld.de

Logo Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

Fotos: © privat

Zum Alten Grünen Weg, Zugang Westwall 80
Krefeld, 47798 Deutschland
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Erzähltempo 

„Satzgefüge“-Schreibwerkstatt für alle von 15 bis 30 Jahren

Ob eine Geschichte schnell oder langsam, nah dran an den Gedanken und Handlungen der Figuren oder mit großen Lücken zwischen den Ereignissen erzählt wird, macht einen großen Unterschied: Manche Handlungen sind so wichtig, dass wir uns beim Schreiben für ihre Details viel Zeit lassen, andere müssen schnell erzählt werden, um ihre Dringlichkeit auf das Lesepublikum zu übertragen. Bei diesem Termin untersuchen wir, wie sich das Erzähltempo auf unsere Texte auswirkt, und experimentieren mit verschiedenen Geschwindigkeiten.

Samstag, 12. Oktober , 11:00 14:00

Eintritt

Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen sind jederzeit möglich. Weitere Informationen zur Werkstatt gibt es hier.

Titelfoto: © Simon Erath

Gutenbergstraße 21
Krefeld, 47803
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Mittwoch, 23. Oktober , 19:30 bis  21:30

Gijs Wilbrink · Eva Müller
Doppellesung und Gespräch

Ein niederländischer Romanautor und eine deutsche Graphic-Novel-Autorin – zwei Hauptfiguren, die wie Schwestern sind: Sisters of Art. Dazu Punk, Tierschutzaktivismus und Selbstbefreiung – all das bietet unsere dritte WESTWERK-Lesung in diesem Jahr!

Gijs Wilbrink: Tiere

Ein Drama van Shakespear‘scher Gewalt, eine einfühlsame Erzählung über eine zwischen Kleinkriminalität und sozialer Ausgrenzung zerriebene Familie in einem Dorf im „Achterhoek“ hinter Nimwegen, über Freundschaft und Selbstliebe und über die (Post-)Punkszene der 90er Jahre – das alles bietet der so hammerharte wie warmherzige Roman „Tiere“ (Ullstein Verlag) des niederländischen Autors Gijs Wilbrink. Kongenial übersetzt von der Mönchengladbacherin Ruth Löbner, aus deren Werkstatt schon einige niederländische Romane stammten, die wir mit Begeisterung in unserem Programm präsentierten. Und darum gehts:

Am Rand eines abgelegenen Dorfes im Achterhoek liegt der Bauernhof der Familie Keller, vom Dorf gleichermaßen gefürchtet wie verachtet. Landwirtschaft wird hier schon lange nicht mehr betrieben, Tiere gibt es trotzdem: die illegale Nerzzucht des Großonkels. Auch als Isa längst den Hof verlassen hat und zum Studieren in die Stadt gegangen ist, verfolgt sie das Fiepen der Tiere noch bis in den Schlaf. Dann holt sie ein Anruf zurück ins Dorf: Ihr Vater ist verschwunden. Die Suche nach ihm wird zu einer Suche nach ihrer eigenen Identität. Und nach der Wahrheit über ihre Familie.

Eva Müller: Scheiblettenkind

»Scheiblettenkind«, »Schmuddelkuh«, »Assitussi« – das sind nur einige der Schimpfwörter, die sich die jugendliche Protagonistin in Eva Müllers autofiktionaler Graphic Novel „Scheiblettenkind“ (Suhrkamp Verlag) ständig von Gleichaltrigen anhören musste. Schimpfwörter, mit denen sie, die nicht aus privilegierten Verhältnissen stammt, ausgegrenzt wurde und die sie auf ihren Platz verweisen sollten. 

Eva Müller erzählt in klaren, kraftvollen, eindrücklichen Bildern über die bäuerliche Herkunft der Großeltern, vom westlichen Arbeitermilieu der Eltern, über das Aufwachsen in Unbildung und Armut, über soziale Scham, den Gestank von Frittierfett, über ihre Billigklamotten mit albernen Aufnähern, ihre Entfremdung von ihren Ursprüngen und schließlich ihre Emanzipation als Künstlerin ‒ und mit dabei ist immer die Schlange Selbstzweifel, die unabhängig von ihrem Erfolg bis heute nicht von ihrer Seite weichen will. 

So erscheint sie uns wie eine ältere Schwester von Gijs Wilbrinks Hauptfigur, der 18jährigen Isa, die sich aus ihrer Familie in ein Kunststudium rettet – und doch zurückkehrt, um sich zu finden.

Im Gespräch mit den beiden geht es unter anderem um die mal befreienden, mal einengenden und immer politischen Züge der (Post-)Punkszene, um die Frage, wie die Kunst – ob schreibend oder zeichnend – Menschen Respekt erweist, die von der Gesellschaft abgewiesen werden, und welche künstlerischen Energien von Zorn und Liebe freigesetzt werden.

Über die Autor:innen

Gijs Wilbrink (*1984/Doetinchem) ist Autor, Musiker in (Post-)Punkbands wie Zero Zero Zero und Tenement Kids, Filmpodcaster und Chefredakteur des Internationaal Literatuur Festival Utrecht. Er ist im Achterhoek aufgewachsen, der Region, die im östlichen Teil der niederländischen Provinz Gelderland und an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen liegt – in dieser Gegend spielt auch sein Debütroman De beesten, an dem er acht Jahre lang gearbeitet hat. Das Buch wurde für gleich vier wichtige niederländische Buchpreise nominiert. 

Eva Müller (*1981) hat ein Diplom in Sozialer Arbeit und machte 2017 ihren Bachelor in Illustration an der HAW Hamburg. Seitdem lebt und arbeitet sie in Hamburg als freie Comiczeichnerin, Autorin und Künstlerin. Ihre Erzählungen werden international publiziert und wurden vielfach prämiert. Unter anderem erhielt sie 2018 für „Sterben ist echt das Letzte“ den Charly Eisolt-Preis für die beste Publikation eines Newcomers auf dem Comic-Salon Erlangen und wurde für diesen Band auch beim Japan Media Arts Festival ausgezeichnet. „Scheiblettenkind“ brachte ihr eine Nominierung für den Max und Moritz-Preis 2024 ein.

Veranstaltet von

Niederrheinisches Literaturhaus

Eintritt

10 Euro / 5 Euro ermäßigt

Moderation

Thomas Hoeps

Ticketkauf

an der Abendkasse ab 30 Minuten vor Beginn der Veranstaltung

Reservierung

per Mail an literaturhaus@krefeld.de (Achtung, seid schnell: Nur 45 Plätze!)

Logo Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW

Fotos: © Thomas Wagner (Müller), Keke Keukelaar (Wilbrink)

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Mittwoch, 13. November , 19:30 bis  21:30

Sascha Reh · Zara Zerbe
Doppellesung und Gespräch

Wie könnte unsere Zukunft aussehen? Diese Frage stellen sich Sascha Reh und Zara Zerbe in ihren Romanen „Biotopia“ und „Phytopia Plus“. In den Städten Berlin und Hamburg leben ihre Protagonistinnen in einer Welt, die von den Errungenschaften und Versäumnissen unserer Gegenwart geprägt ist: Die Auswirkungen der Klimakrise gefährden die Versorgungssicherheit, die Schere zwischen Arm und Reich klafft auseinander, Menschen werden umfassend be- und verwertet und ihr Geist auf neuartigen Speichermedien festgehalten. 

In diesen dystopischen Settings erzählen beide einfühlsam von zwischenmenschlichen Beziehungen: Während Malu in „Biotopia“ mit den Lebensentwürfen ihrer erwachsenen Kinder zu kämpfen hat, will Aylin in „Phytopia Plus“ ihrem Großvater zur Unsterblichkeit zu verhelfen. Zwei spannende Romane – zwei Perspektiven auf die Welt von morgen – zwei Protagonistinnen mit einer Mission.

Sascha Reh (*1974/Duisburg) studierte Geschichte, Philosophie und Germanistik in Bochum und Wien. Für seine Romane wurde er vielfach ausgezeichnet, u. a. 2011 mit dem Niederrheinischen Literaturpreis, 2014 mit dem Lotto Brandenburg Kunstpreis Literatur und 2015 mit dem Literaturpreis Ruhr. 2017 war er Stipendiat der Deutschen Akademie Rom in der Casa Baldi, 2018 wurde er für den Wilhelm Raabe-Literaturpreis nominiert. Sascha Reh lebt mit seiner Familie bei Berlin.

Zara Zerbe (*1989/Hamburg-Harburg) hat Literatur- und Medienwissenschaften studiert und lebt als freie Autorin in Kiel. Sie ist Mitherausgeberin des Literaturmagazins „Der Schnipsel“ und veranstaltet die „Lesebühne FederKiel“ in der Hansa48 in Kiel. Ihre Erzählung „Limbus“, für die sie mit dem Preis „Neue Prosa Schleswig-Holstein 2018/2019“ ausgezeichnet wurde, ist 2020 im Sukultur Verlag erschienen. 2021 erschien die Novelle „Das Orakel von Bad Meisenfeld“ im stirnholz Verlag. 2022 wurde sie mit dem Kunstförderpreis des Landes Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Für ihren Debütroman „Phytopia Plus“ erhielt sie den Phantastikpreis der Stadt Wetzlar. 

Veranstaltet von

Niederrheinisches Literaturhaus

Eintritt

10 Euro / 5 Euro ermäßigt

Moderation

Marlene Jäger

Ticketkauf

an der Abendkasse ab 30 Minuten vor Beginn der Veranstaltung

Reservierung

per Mail an literaturhaus@krefeld.de

Logo Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW

Fotos: © Nane Diehl (Zerbe), Ekaterina Zershchikova (Reh)

Virchowstr. 130
Krefeld, 47805
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Erzähltraditionen 

„Satzgefüge“-Schreibwerkstatt für alle von 15 bis 30 Jahren

Fragen nach Herkunft und Zukunft, Zusammenleben und Zugehörigkeit beschäftigen uns heute genauso wie früher. Sie prägen ganze Erzähltraditionen: Mythen, Fabeln, aber auch Lyrik finden sich überall auf der Welt und in allen Epochen. Trotzdem kennen wir oft nur wenige Beispiele, von denen die meisten aus unserem eigenen Kulturkreis stammen. Bei diesem Treffen möchten wir über den Tellerrand hinausschauen. 

Wir beschäftigen uns mit verschiedenen Herkunftsmythen der First Nations, mit persischer Lyrik, buddhistisch geprägten Erzählungen und Afrofuturismus und überlegen: Wie kann uns Form inspirieren? Wo liegen die Grenzen künstlerischer Aneignung? Wann kann Erzählen eine Brücke sein? Und welche Traditionen möchten wir selbst in der Zukunft weiterführen oder sogar neu begründen?

Freitag, 15. November , 11:00 15:00

Eintritt

Die Teilnahme ist kostenlos. Kooperationstermin mit dem Projekt „Kopflüften“. Anmeldung erforderlich – Link erscheint hier zwei Wochen vor der Veranstaltung. Weitere Informationen zur Werkstatt gibt es hier.

Titelfoto: © Simon Erath

Gutenbergstraße 21
Krefeld, 47803
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die Unabhängigen 

Titelmotiv der Reihe „die Unabhängigen, ein Abend mit …“, in der das Niederrheinische Literaturhaus unabhängige Verlage vorstellt, die per Abstimmung gewählt werden
Dienstag, 26. November , 19:30 bis  21:30

Ein Abend mit dem … Verlag

Noch bis zum 25. August können Sie in unserer Online-Abstimmung mitbestimmen, welcher Verlag diesmal in unserer Reihe „die Unabhängigen“ zu Gast sein wird! Kurz darauf präsentieren wir hier den ausgewählten Verlag, seinen Verleger und die auftretenden Autor:innen. Und dann schnell ran an die begehrten Tickets für einen fochinteressanten und unterhaltsamen Abend!

Der Verlag

Die Autor:innen des Abends

Der Verleger

Veranstaltet von

Niederrheinisches Literaturhaus

Eintritt

10 Euro / 5 Euro ermäßigt

Ticketkauf

an der Abendkasse ab 30 Minuten vor Beginn der Veranstaltung

Reservierung

dringend empfohlen, per Mail an literaturhaus@krefeld.de

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Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

Fotos: ©

Westwall 11
Krefeld, 47798 Deutschland
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