Vor gut einer Woche überreichte Oberbürgermeister Frank Meyer Christoph Peters in der Mediothek den Niederrheinischen Literaturpreis der Stadt Krefeld. Jetzt können die Laudatio auf den Autor und seine Dankesrede online auf unserer Webseite nachgelesen werden.
Der in Kalkar geborene Schriftsteller ist der erste, der den mit 10.000 € dotierten Preis zum zweiten Mal erhielt. Bereits 1999 war er für seinen Debütroman „Stadt Land Fluss“ damit ausgezeichnet worden. Peters‘ beeindruckende Dankesrede, in der er die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der seitdem vergangenen 23 Jahre kritisch betrachtete, wurde zu einem Plädoyer für die Freiheit und Unabhängigkeit der Literatur gerade in Zeiten besonderer Konflikte und Krisen.
Die Laudatorin und Preisträgerin 2020, Ulla Lenze, gab in ihrer Rede einen Überblick über die Entwicklung von Christoph Peters seit seinem Debütroman bis hin zu dem mit dem Preis besonders gewürdigten „Dorfroman“, in dem es unter anderem um den Bau des Atomkraftwerks Kalkar in den siebziger Jahren geht. Auch beleuchtete sie Peters‘ produktives Spannungsverhältnis zwischen Heimatgefühl für den Niederrhein und kosmopolitischer Erfahrung.
Beide Reden sind ab sofort hier zu finden.
Preisträger-Lesereise durch den Niederrhein
Erstmalig konnte das Niederrheinische Literaturhaus dank einer Förderung durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW an die Preisverleihung noch eine Lesereise mit dem Preisträger durch den Niederrhein anschließen. Ein Höhepunkt dieser Reise war die von der Kulturbeauftragten Dr. Gabriele König moderierte Schullesung am Montag in der Mediothek. Kaum reichte dort die großzügig bemessene Veranstaltungszeit, um alle Fragen der Schülerinnen und Schüler an den Autor zu beantworten.
Aber auch die von den übrigen Jurymitgliedern Ulla Lenze, Jens Dirksen und Dr. Henning Heske moderierten Lesungen in der Stadtteilbibliothek Mönchengladbach-Rheydt, dem Refektorium Geldern und dem Niederrheinmuseum Wesel stießen auf ein hochinteressiertes Publikum. Deutlich wurde dabei immer wieder, wie genau es Christoph Peters gelungen ist, die Atmosphäre und die politischen Konflikte dieser Zeit zu erfassen. Eine Qualität, die derzeit übrigens auch wieder seinem aktuellen Roman „Der Sandkasten“ über das politische Berlin heute zugesprochen wird.