Cozy Crime vom Niederrhein

Cozy Crime vom Niederrhein

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Krimis von Vera Nentwich, Diana Menschig und Marie Kärsting

Sie lieben es, wenn in Büchern Verbrechen aufgeklärt werden, überblättern aber lieber drastische Darstellungen von Gewalt? Sie lesen gerne abends, möchten aber nicht vor Spannung oder Grusel vom Einschlafen abgehalten werden? Und vielleicht sollte man bei Krimis trotzdem auch mal lachen können? Dann könnte Cozy Crime genau das Richtige für Sie sein. Wie abwechslungsreich dieses Genre sein kann, zeigen wir heute auf dem Bord mit drei Büchern von niederrheinischen Autorinnen, die uns vom Rheinland bis nach Italien führen.

Vera Nentwich: Tote singen selten schief

Den Anfang macht die Grefrather Autorin Vera Nentwich mit dem 8. Band ihrer Reihe um Sabine „Biene“ Hagen, die mit ihrer resoluten Oma in Grefrath lebt und gemeinsam mit ihrem Kollegen Jago eine Detektei betreibt. In „Tote singen selten schief“ findet das Verbrechen dabei Biene. Endlich hat sie sich zum Besuch einer Probe des Frauenchors Harmonia überreden lassen, und nun geht es einfach nicht los. Der Grund: Die Vorsitzende des Chors wurde auf dem Weg von einem Auto erfasst.

Biene ist die erste, die Ermittlungen anstellen will, und schon bald schwebt auch eine ihrer besten Freundinnen in Gefahr. Nentwich findet in der Geschichte eine angenehme Balance zwischen Gewalttaten und Explosionen auf der einen, verschwundenen Fahrrädern und engen Freundschaften auf der anderen Seite. Ein wunderbar bodenständiges Buch mit viel Lokalkolorit für alle, die ihren Heimatort lieben.

Antonia Lechner aka. Diana Menschig: Jenseits der Baumgrenze

Nach Südtirol entführt uns die Viersener Autorin Diana Menschig. Unter dem offenen Pseudonym Antonia Lechner hat sie den Krimi „Jenseits der Baumgrenze“ verfasst. Im ersten Band der neuen Reihe lernen wir den deutsch-niederländischen Förster Arie Daamen kennen, der nach Verlust seines alten Waldes im Rheinland bei einem Besuch in Tirol zufällig einen hervorragenden Ersatz gefunden hat.

Arie geht seinem Alltag zwischen Jagerhüttl, Wald und Gut Bahrenberg nach, als er eines Morgens eine Hand unter einem ins Rollen geratenen Holzstapel entdeckt. Mit seiner ruhigen Art komplementiert er die ruppige Kommissarin Salzhaller, die zur Aufklärung des Falls aus Innsbruck anreist, und liefert ihr entscheidende Hinweise. Neben Szenen, die die Dorfgemeinschaft und das Leben mit und im Wald darstellen, ist es vor allem das Tableau liebenswerter Figuren, die Lust auf einen zweiten Band machen.

Marie Kärsting: Dolce Vita Mortale

Am weitesten reisen wir mit Marie Kärsting, und zwar auf Seniorenbusfahrt in die Toskana. „Dolce Vita Mortale“, der erste Krimi der Kerkener Autorin, folgt Antonia Oedt, die inspiriert von ihrer besten Freundin neue Wege geht. Eckt sie bei ihren Mitreisenden zunächst an, findet sie nach dem Mord an der Reiseleiterin unter ihnen doch schnell zwei Mitstreiterinnen, die sich mit der Verhaftung des Zimmermädchens nicht zufriedengeben wollen. Gemeinsam mit Carabiniere Frederico ermitteln sie weiter.

Locker gelingt es Kärsting, die Atmosphäre der toskanischen Städte und Landschaften einzufangen und die zwischenmenschlichen Absurditäten einer Busreise mit packenden Actionszenen auf Mördersuche zu verbinden. Auch große Gefühle kommen – wie übrigens auch in den beiden anderen Romanen – nicht zu kurz. Egal, ob bei Ihnen gerade selbst eine Reise ansteht – diese Bücher holen Sie ab.

(MJ)

Vera Nentwich: Tote singen selten schief. vera books, Krefeld 2024.

Antonia Lechner: Jenseits der Baumgrenze. Kampa Verlag, Zürich 2025.

Marie Kärsting: Dolce Vita Mortale. Piper Verlag, München 2025.

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