Roman von Thea Mengeler
Der Einstieg ist beim Lesen entscheidend. Thea Mengeler ist er in „Connect“ gelungen:
„Ava kann nicht atmen. Sie drückt die Handflächen gegen die Wände der engen Toilettenkabine, als könnte das die Welt davon abhalten, unter ihr wegzukippen.“
Sofort wollen wir wissen: Wer ist diese Ava, was ist los mit ihr? Und was hat sie mit Dev und dem Video aus dem Prolog zu tun?
Bald finden wir heraus: Ava ist Designerin in einer Werbeagentur und fragt sich immer häufiger, ob dieser Beruf, der ihr einmal so viel Freude bereitet hat, sie noch erfüllt. Auch mit ihrer Freizeit ist sie unzufrieden, die sie häufig mit stundenlangem Serienschauen verbringt.
Als sie ihrer Studienfreundin Lina wiederbegegnet, verändert sich etwas in Avas Leben. Lina führt sie in die Gemeinschaft connect ein. Was mit einer Art gemeinschaftlicher Gymnastik beginnt, wird schnell zu Avas Lebensmittelpunkt, denn connect gibt Antworten auf Fragen, die Ava beschäftigen – Fragen zu Verbindung und Zugehörigkeit, aber auch zu Medienkonsum und wertschöpfender Arbeit.
Indem Mengeler nur aus Avas Perspektive erzählt, gelingt es ihr, ganz nah heranzukommen an die Gedankengänge und Entscheidungen eines Menschen, der sich von der Gesellschaft als ganzer ab- und einer sektenartigen Gemeinschaft zuwendet. Das Ende der Erzählung, das im Prolog angedeutet wird, erscheint dadurch umso tragischer.
Am 23. Juni um 19:30 Uhr liest Thea Mengeler auf der KREDO-Dachterrasse im Behnischhaus aus ihrem Roman. Daneben gibt es die Chance, ein signiertes Exemplar des Buchs zu gewinnen. Schreiben Sie dazu bis zum 19. Juni eine E‑Mail an literaturhaus@krefeld.de mit dem Betreff „Gewinnspiel connect“.
(MJ)
Thea Mengeler: Connect. Leykam Verlag 2022, Graz/Wien