Lyriklesung an der Geschwister-Scholl-Grundschule

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Letzten Donnerstag besuchte die niederländische Lyrikerin Bette Westera die Geschwister-Scholl-Grundschule. Mit ihren Gedichten über Tiere gewann sie sofort die Herzen der Kinder in Jahrgangsstufe 4, die der Lesung in der Mensa lauschten.

Beim Vorlesen hob Westera die Unterschiede zwischen den Sprachen Deutsch und Niederländisch hervor. Denn hat ein „Elefant“ die gleichen Eigenschaften wie ein „olifant“? Diese und viele andere Fragen bespreche sie mit ihrem Übersetzer Rolf Erdorf, erzählte die Lyrikerin, und bat um herzlichen Applaus für seine Leistung, den die Kinder gerne gaben. Westera las ihre Gedichte nicht nur vor, sondern sang manche auch. Dabei wurde sie von ihrem Partner Diederik van Essel auf der Gitarre begleitet.

Ernste Themen mit Leichtigkeit vermittelt

Nach dem lockeren Einstieg schaffte es Westera, auch ernstere Themen mit Leichtigkeit zu vermitteln. Zu ihrem Lyrikband „Überall und nirgends“, der sich mit dem Tod beschäftigt, fragte sie die Kinder, ob sie gerne unsterblich wären. Die Antworten reichten von „Ja, dann könnte ich immer ins Kiosk gehen, das würde nie langweilig“ über „Nein, denn dann wäre auf der Erde bald kein Platz mehr“ zu „Nein, denn dann wäre ich irgendwann ja ganz alleine“.

Was alles passieren kann, wenn die Eltern sich trennen, verarbeitet Westera im Band „Auseinander“ (Susanna Rieder Verlag), der 2024 zu den „Lyrik-Empfehlungen für Kinder“ gehörte. Bei der Lesung trug Westera das Gedicht „Liebes Kultusministerium“ vor. Darin bitten Kinder getrennter Eltern um eine Verlängerung der Sommerferien, um mit allen Verwandten ausreichend Zeit verbringen zu können.

Zum Abschluss luden Westera und van Essel die Schüler:innen zum gemeinsamen Singen eines Zungenbrechers ein. Um Onkel Ernst vor dem heranrollenden Apfelsafttransporter und dem Lastenfahrrad ohne Licht und Sophie mit ihrem Hund zu retten, legten sich die Kinder ganz schön ins Zeug. Ob Onkel Ernst nun öfter nach links und rechts schaut, bevor er die Straße überquert, werden wir aber wahrscheinlich nie erfahren.

Die Veranstaltung wurde ermöglicht von den Akteuren hinter den „Lyrik-Empfehlungen“: Der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Kooperation mit der Stiftung Internationale Jugendbibliothek, dem Haus für Poesie, der Stiftung Lyrik Kabinett und dem Deutschen Literaturfonds. 2024 gaben sie zum ersten Mal Empfehlungen speziell für Kinder bekannt.

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