Niederrheinischer
Literaturpreis 2024
Urkundenübergabe beim Festakt für den Niederrheinischen Literaturpreis 2024 mit Juryvorsitzendem Dr. Henning Heske, Preisträger Levin Westermann, OB Frank Meyer und Laudatorin Angela Gutzeit (v.l.n.r., Foto: D. Jochmann)
27. Niederrheinischer Literaturpreis an Levin Westermann verliehen
Am 3. November 2024 wurde der in Meerbusch geborene Schriftsteller Levin Westermann mit dem Niederrheinischen Literaturpreis ausgezeichnet.
Laudatio und Dankesrede
Die Laudatio von Angela Gutzeit und die Dankesrede von Levin Westermann können Sie hier nachlesen:
Der heute in Biel/Bienne (CH) lebende Schriftsteller wurde für seinen Roman „Zugunruhe“ (Matthes & Seitz Berlin, 2024) und für sein bisheriges schriftstellerisches Gesamtwerk geehrt, aus dem insbesondere der Essay-Band „Ovibos moschatus“ (2020) und der Lyrik-Band „farbe komma dunkel“ (2021) hervorzuheben sind.
Jury-Begründung
Der Titel „Zugunruhe“ bezieht sich auf das Phänomen der Rastlosigkeit, die Zugvögel erfasst, wenn sie spüren, dass sie einen unwirtlich werdenden Ort verlassen müssen. Dies impliziert die Frage, warum den Menschen angesichts der drängenden Probleme keine nachhaltige Unruhe erfasst.
Die Jury würdigt in ihrem einstimmigen Urteil die verdichtete sprachliche Gestaltung und die thematisch hohe Dringlichkeit, mit der Westermann in seinem autofiktionalen Text zentrale Themen unserer Zeit wie Pandemie und Klimakrise aufgreift.
Mit beeindruckendem Kenntnisreichtum stellt Westermann in seiner sprachmächtigen Prosa, die zahlreiche essayistische Passagen enthält, die Frage nach der Stellung des Menschen in der Natur. Sein Roman ist zugleich ein Lamento und eine Anklage einer Menschheit, die vor allem durch ihre Zerstörungswut auf diesem Planeten in Erscheinung tritt. Dabei besticht Westermanns Debütroman durch seine schlüssige Verzahnung der thematisch unterschiedlichen, mit Fotos angereicherten Passagen.
Feststunde
Überreicht wurde der Niederrheinische Literaturpreis von Oberbürgermeister Frank Meyer am Sonntag, 3. November 2024, im Rahmen einer Feststunde in der Krefelder Mediothek. Die Laudatio hielt Literaturkritikerin und Jurymitglied Angela Gutzeit.
Fotos: © Thomas Esser und Dirk Jochmann – Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation