Neustart! Lesereihe 2021
Ein Neustart im doppelten Sinne: Nach den Corona-Lockdowns und einer Auszeit mangels Personal geht es seit dem Jahreswechsel 2020/2021 im Literaturhaus mit neuem Team und Konzept weiter.
Sichtbares, literarisches Zeichen soll diese erste Veranstaltungsreihe sein: Aktuelle Literatur, die von unterschiedlichsten Erfahrungen aus verschiedenen familiären Herkünften der Figuren in ihren diversen gesellschaftlichen Strukturen erzählt.
Dieses Programm tragen wir in die Stadt hinein, jede Veranstaltung findet an einem anderen Ort der städtischen und freien Kulturszene statt: in der Mediothek, in Schlachtgarten und Südbahnhof, bei 35Blumen und im Kaiser-Wilhelm-Museum.
Dankenswerterweise gefördert im Rahmen von „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds e.V.
Programm
Das bist du
Krefeld, 47798 Google Karte anzeigen
Lesung mit Ulrich Peltzer
Im Kreuzberg der frühen Achtziger kann jedes Wort, jedes Bild, jeder Klang Tür zu einer neuen Welt sein. Ulrich Peltzer, einer der avanciertesten deutschen Schriftsteller, hat mit „Das bist du“ (S. Fischer) einen Liebes- und Künstlerroman vorgelegt, der sowohl von einer amour fou erzählt, der man atemlos folgt, als auch inspirierend Literatur und Leben reflektiert: wozu schreibt man, wie geht Erinnerung, und: wer schreibt da? Hören und reden wir also über exterritoriale Experimentierräume, Coolness und Unsicherheit, euphorische Ich-Findung und fragmentierte Realitäten.
Ulrich Peltzer (* 1956/Krefeld) lebt seit 1975 in Berlin. Er wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Peter-Weiss-Preis, der Frankfurter Poetik-Dozentur und dem Niederrheinischen Literaturpreis.
Im Bauch der Königin
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Lesung mit Karosh Taha
Herkunft und Zukunft – damit hadern die drei Heranwachsenden Younes, Amal und Raffiq in Karosh Tahas zweitem Roman. Als Wendebuch angelegt, erzählt „Im Bauch der Königin“ (Dumont) nicht nur aus zwei Perspektiven, sondern in zwei Versionen von Vorurteilen, Sehnsüchten und Selbstbehauptung in einer eingeschworenen Gemeinschaft.
Karosh Taha (*1987/Zaxo, Iran) lebt seit 1997 im Ruhrgebiet. Sie erhielt u. a. das Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium und die Alfred-Döblin-Medaille.
Couscous mit Zimt
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Lesung mit Elsa Koester
Großmutter Lucile ist tot, Mutter Marie liegt im Sterben und Tochter Lisa bleibt mit einer Wohnung in der Pariser Avenue de Flandre zurück. „Couscous mit Zimt“ (Frankfurter Verlagsanstalt) erzählt von drei starken Frauen aus drei Generationen und ihrem Leben zwischen Tunesien, Paris und Berlin.
Partnerprojekt: Ein Jahr lang setzten sich Krefelderinnen unterschiedlicher Herkunft in der VHS Krefeld/Neukirchen-Vluyn in einer Kulturwerkstatt mit dem Leben ihrer Mütter und Großmütter auseinander. Ihre Ergebnisse sind vom 12.9. bis zum 8.10. in einer Ausstellung in der VHS, Von der Leyen-Platz 2, zu besichtigen. Ein anregender Überblick über Geschichte und Familiengeschichte, Traditionen und kulturelle Identitäten.
Elsa Koester wurde 1984 als Tochter einer französischen Pied-noir mit tunesischer Kolonialgeschichte und eines norddeutschen Friesen mit US-amerikanischer Auswanderungsgeschichte in Berlin geboren. Heute ist sie politische Redakteurin der Wochenzeitung Der Freitag. „Couscous mit Zimt“ ist ihr Debütroman.
Der die Träume hört & Großes Kino
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Lesung mit Selim Özdogan & Sascha Reh
Großstadt und Insel, Drogenhandel und Naturschutz, HipHop und gewaltfreie Kommunikation: Die Krimidebüts der erfahrenen Schriftsteller Selim Özdogan und Sascha Reh könnten unterschiedlicher kaum sein. Im Schlachtgarten trifft „Der die Träume hört“ (Edition Nautilus), ein Roman über sozialen Aufstieg und verlorene Söhne, auf „Großes Kino“ (Schöffling & Co.), eine Gangsterkomödie voll absurder Situationskomik.
Selim Özdogan (* 1971/Köln) veröffentlichte zahlreiche Bücher unterschiedlichster Genres, erhielt u. a. den Adelbert-von Chamisso-Preis, las beim Bachmann-Wettbewerb und stand mit „Der die Träume hört“ auf der Longlist zum Crime Cologne Award.
Sascha Reh (* 1974 in Duisburg, heute Berlin) erhielt für seine Werke u. a. den Niederrheinischen Literaturpreis der Stadt Krefeld und den Literaturpreis Ruhr.
Glück hat einen langsamen Takt
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Lesung mit Mechtild Borrmann
Auf kleinem Raum große Geschichten erzählen – das ist Mechtild Borrmann im Band „Glück hat einen langsamen Takt“ (Droemer Knaur) gelungen. Feinfühlig und präzise beschreibt sie in ihren Kurzgeschichten Entscheidungen, die das Leben ihrer Figuren für immer verändern.
Mechtild Borrmann (* 1960, aufgewachsen in Kleve, heute Bielefeld) erhielt für ihre Romane u. a. den Deutschen Krimi Preis und den französischen Publikumspreis Grand Prix des Lectrices.